E-Bike statt Auto
Wocheneinkauf mit dem E-Bike
Sarah Schilling tauscht ihr Auto ein halbes Jahr gegen ein Victoria eManufaktur 10.8. Im ersten Teil der Serie haben wir über ihren Arbeitsweg berichtet. Im Teil 2 schilderte Sarah wie sie längere Tages-Touren mit drei Kindern meistert. Für diesen Artikel haben wir Sarah gefragt, wie sie mit dem E-Bike Einkäufe transportiert.
Als Mutter von drei Kindern und einem Job als Kinderärztin ist Sarahs Terminkalender immer voll. Der Alltag ist komplett getaktet, Zeit bleibt hier wenig. So nutzt sie den Heimweg von der Arbeit oftmals noch für einen kleinen Einkauf. „Für meine Einkäufe nach der Arbeit eignet sich das Rad super. Mehr als kurz Windeln, Feuchttücher oder Brot zu kaufen schaffe ich da aber zeitlich nicht, da mein Zeitfenster zwischen Arbeitsende und Kindergarten sehr knapp ist“, berichtet sie.
Einen typischen, großen Wocheneinkauf macht die Familie eigentlich selten. „Wir bekommen Käse und Butter von einem mobilen Hofladen. Gemüse und Obst kommt mit der Gemüsekiste und Weiteres kauft meistens mein Mann Micha auf dem Heimweg von der Arbeit mit dem Auto. Ergänzungskäufe, also Dinge vom Bäcker oder Metzger, erledige ich“, erklärt Sarah. In den Packtaschen und dem Korb auf dem Gepäckträger ist genug Platz hierfür.
Mit dem E-Bike zum Einkaufen
Diese Woche ist Micha jedoch beruflich unterwegs. Sarah will deshalb einen großen Einkauf mit E-Bike und Anhänger wagen. Die Packtaschen alleine werden hierfür nicht reichen. Die kleinste Tochter nimmt sie mit, die andern zwei sind auf einem Kindergeburtstag. Sarah fährt los, zum fünf Kilometer entfernten Markt im Nachbarort. „Fahrradständer, ein Zaun oder eine Laterne – hier gibt es immer eine Möglichkeit das Rad sicher an einem festen Gegenstand anzuschließen. Platz für das lange Gespann finde ich immer. Platzprobleme gibt es hier am Land nicht“, mein Sarah und lacht. Heute will sie Getränke und Gebäck kaufen. Sie kommt aus dem Supermarkt und hat einen Kasten mit Getränken dabei. „Mal sehen, ob der in euren Kinderanhänger passt“, sagt sie zu ihrer Tochter und hievt den Kasten hinein.
Die kleine Wanda ist nicht eifersüchtig, sie sitzt eh lieber im Kindersitz über dem Gepäckträger. Sarah bringt einen Teil der Sachen im Anhänger unter, die anderen packt sie in die Packtaschen. Damit sie diese an den Gepäckträger hängen kann, muss sie allerdings erst einmal den Kindersitz abnehmen. „Die Packtaschen lassen sich gut am Gepäckträger befestigen. Der Kindersitz lässt sich mit etwas Gefummel über die Taschen setzen, dann dürfen sie allerdings nicht voll sein“, teilt uns Sarah mit. Sie fährt weiter zum Bäcker. Das gekaufte Baguette findet noch in der seitlichen Tasche Platz. Sarah setzt Wanda wieder in den Kindersitz, stellt die Motorunterstützung auf „Turbo“ und fährt nach Hause.
Das E-Bike als Lastenesel
Daheim angekommen zieht sie ein Fazit:
„Mit vollen Packtaschen fährt es sich schon etwas wackeliger, aber dennoch stabil. Das E-Bike hat definitiv die Nase vorn, wenn es um den Transport von Einkäufen geht. Zwei schwere Taschen lassen sich mit dem E-Bike super transportieren, auch bergauf. Wenn ich nicht gerade einen großen Einkauf wie heute mache, brauche ich den Anhänger nicht. In die Taschen und den Korb geht gut was rein. Also einen normalen Einkauf mit Bäckerware, Kühltheke, Obst und Gemüse würde ich ohne Anhänger machen.“
E-Bike statt Auto – das Fazit nach einem halben Jahr
Sarah Schilling hat es gewagt. Die Kinderärztin tauschte ihr Auto gegen ein VICTORIA eManufaktur 10.8. und fuhr ein halbes Jahr nur noch mit dem E-Bike. In unserer dreiteiligen Serie berichteten wir wie die dreifache Mama ihren Alltag bestreitet, einkauft, zur Arbeit pendelt und Wochenendausflüge mit den Kindern macht.
Das halbe Jahr ist nun vorbei und Sarah zieht ein Fazit. Nach 3.500 gefahrenen Kilometern ist die Akkuleistung unverändert. Auch Bremsen und Schaltung funktionieren noch einwandfrei. Nur die Kette hat sie ein paar Mal geölt. „Ab und an habe ich das Auto vermisst. Nach zwei, drei Regentagen hintereinander kam schon Sehnsucht auf, aber oft war es nicht“, gesteht sie. „Das Rad werde ich vermissen. Gerade jetzt genieße ich die schöne Herbststimmung morgens sehr. Ich bin mir recht sicher, dass ich mit dem normalen Rad aus Zeitgründen nicht mehr fahren werde dieses Jahr.“ Sarah war auch einkaufen mit dem Rad und hat alle alltäglichen Dinge mit dem E-Bike erledigt. Kann das E-Rad ein Auto ersetzen? „Im Sommer ist das Rad echt eine Alternative zum Zweitauto. Es gibt Tage, da ist der Schweinehund groß, aber eigentlich ist es dann immer ein gutes Gefühl, draußen gewesen zu sein. Bei uns im Allgäu ist es leider keine Ganzjahresalternative. Im verschneiten Winter wäre es einfach nicht möglich mit dem Rad zu fahren und öffentlichen Nahverkehr gibt‘s ja leider nicht. Schade, sonst wäre es glatt möglich, ein Auto abzuschaffen!“, beantwortet Sarah die Frage.
Auch ihre drei Kinder (2, 3 und 5 Jahre alt) waren in den Test mit involviert. Sie fuhren bei Mama im Kindersitz mit oder im Kinderanhänger. Was sagen die Kinder zum Experiment? Vermissen sie das Auto? „Das Motorfahrrad war super, besonders auf dem Fahrradsitz. Das macht mehr Spaß als Auto fahren. Also lieber weiter Fahrrad fahren!“ sagen alle drei einstimmig. Und was ist, wenn es regnet? „Dann zieh ich eine Regenhose an“, antwortet die 5-jährige Ronja. Und im Winter? „Da ist es zu kalt. Dann lieber mit dem Auto“, macht sie klar. Die Kinder fordern die Fahrt mit dem E-Bike regelrecht ein. Luzie: „Zu meiner Freundin fahren wir aber mit Mamas Motorfahrrad, nicht mit dem Auto, ok?“ Das Experiment war also auch für die Kinder ein voller Erfolg.