
Das Trekkingbike – Universal-Talent unter den Fahrrädern
Eines zugleich vorweg: Das Universalrad, perfekt geeignet für jeden Einsatzzweck, gibt es leider nicht. Denn ein Traumrad ist immer von den persönlichen Präferenzen geprägt und sieht für jeden anders aus. Deshalb steht am Anfang jeder Kaufüberlegung ehrliche Selbsterforschung: Wofür benötige ich wirklich ein neues Fahrrad? Erst dann sollten Sie die Frage nach den Kosten und der Ausstattung stellen. Wenn Sie einen flexiblen Allrounder suchen, liegen Sie mit einem Trekkingbike genau richtig.
Ein Trekking Fahrrad als ernsthafter Alltagsbegleiter
Trekkingbikes sind typische Räder für den Alltag. Anders als die gemütlichen Cityräder sind sie sogar für längere Radreise Routen geeignet, Räder für fast alle Zwecke eben. Ein Trekking Rad ist besonders beliebt bei allen, denen ein Classic / Retrobike zu konservativ ist und ein E-Bike Trekking aus Kostengründen oder Grundprinzipien nicht in Frage kommt.
Diese Aspekte sollten Sie bei der Auswahl eines neuen Trekkingbikes beachten:
Die Schaltung beim Trekkingbike: Ketten- oder Nabenschaltung?
Motor und Antreiber jedes Fahrrads ist der Mensch. Der hat allerdings nur begrenzte Kraftreserven, sein idealer Drehzahlbereich als Fahrradfahrer liegt bei etwa 75 Umdrehungen pro Minute. Um ein Fahrrad auf Touren zu bringen ist daher eine Schaltung sinnvoll. Die sollte mit möglichst großer Bandbreite und in günstiger Abstufung arbeiten, um wertvolle Tretkraft bestmöglich in Vortrieb umzusetzen.
Die beste Schaltung? Gibt es nicht. Es gibt nur die jeweils am besten passende Schaltung. Das hängt ab von der körperlichen Leistungsfähigkeit, der Art des Fahrrads und seiner Nutzung sowie der Beschaffenheit und Topographie der zurückzulegenden Strecken. Sportsfreunde legen Wert auf leichtes Material, das ihre Kraft zuverlässig und mit höchstmöglichem Wirkungsgrad umsetzt. Deshalb greifen sie meist zur Kettenschaltung. Sie erfüllt diese Ansprüche am besten, obwohl sie nur dann optimal arbeitet, wenn sie gepflegt wird. Der Wirkungsgrad einer sauberen, gut geschmierten Kettenschaltung liegt im Idealfall bei hohen 98 Prozent.
Wartungsmuffel dagegen setzen beim Trekking Fahrrad eher auf deutlich wartungsärmere und geschlossene Nabenschaltungen. Ein Mehrgewicht von ein bis zwei Kilo muss akzeptieren, wer als Ganzjahresfahrer 365 Tage im Jahr beruhigt aufs Rad steigen möchte: Der Wartungsaufwand beschränkt sich allerdings darauf, gelegentlich die Kette zu reinigen und zu ölen. Sofern nicht sogar gleich zum Riemenantrieb gegriffen wird, diese Kombination markiert nämlich die Spitze an Wartungsarmut. Ein wichtiger Unterschied zur Kettenschaltung besteht darin, dass an Nabenschaltungen alle Gänge fahrbar sind und direkt aufeinanderfolgend geschaltet werden. Bei einer 3×10-Kettenschaltung hingegen liegen nur rund 16 fahrbare Gänge bereit.
Die Bremse beim Trekking Rad – darauf kommt es an
Seit wenigen Jahren bremst sich die Scheibenbremse (Disc) gegenüber allen anderen Bremssystemen in den Vordergrund und wird auch bei VICTORIA immer häufiger eingesetzt. Der Grund: Die Scheibenbremse ist die stärkste und sicherste Bremse für ein Fahrrad: Sie bremsen immer und unter allen Umständen gut, auch bei Nässe und im Schnee. Das macht sie sehr universell einsetzbar. Längst sind sie nicht mehr so giftig, dass man bei zu starkem Bremsen über den Lenker „absteigt“. Die Bremskraft ist mittlerweile gezähmt und kann extrem feinfühlig moduliert werden. Allerdings sollten diese bestimmungsgemäß eingefahren werden, um Belag und Disc einander anzupassen.
Felgenbremsen sind simpler im Aufbau und lassen sich mit geringerem Aufwand beherrschen. Doch auch hier müssen die Beläge beim Einbau korrekt montiert und ausgerichtet werden. Hydraulikbremsen von MAGURA sind nach korrekter Montage am Trekking Fahrrad fast komplett wartungsfrei. Der große Nachteil einer jeden Felgenbremse ist allerdings, dass diese auf lange Sicht die Felge angreift. Bei jeder Bremsung schmirgeln die Beläge an der Felge und tragen Material ab, bei Schmutz und Nässe mehr, bei guter Pflege weniger. Nässe mögen sie zudem generell weniger, da der Wasserfilm erst von der Bremsflanke verdrängt werden muss, bevor ausreichend Bremsreibung entsteht.
Unsere Empfehlung lautet daher: Scheibenbremsen für sportliche Fahrweise, ganzjährigen Einsatz, größere Zuladung und hügelige Strecken. Felgenbremsen passen dagegen optimal zu moderater Gangart und ins Flachland.
V-Brakes
Hydraulische Felgenbremsen
Mechanische Scheibenbremse
Hydraulische Scheibenbremsen
Die richtige Bereifung für Ihr Rad
Keine Angst vor breiten Reifen beim Trekkingbike, mit ihrem großen Volumen können sie heute fast alles besser als ihre schmaleren Kollegen. Als Standard haben sich jedoch Reifen zwischen 37 und 42 Millimetern Normbreite etabliert. Moderne Fertigungstechniken und verbesserte Materialeigenschaften machen heutige Fahrradreifen leichter und leichtlaufender als zuvor. Diese rasante Entwicklung schafft die Voraussetzungen, dass mehr und mehr breite Reifen an Serienrädern zu finden sind.
Die Vorteile auf einen Blick:
- Komfortsteigerung: Größeres Volumen verträgt geringeren Druck; kleine Unebenheiten bügelt ein nachgiebiger Reifen einfach weg. Ein hart aufgepumpter Reifen mit 6 bar prallt dagegen dagegen und beginnt zu springen
- Geschmeidigkeit: Weichere Gummimischungen produzieren weniger Walkarbeit und schlucken so einen geringeren Anteil der eingebrachten Tretkraft. Das Trekking Fahrrad rollt leichter und länger, das Fahrgefühl wird ruhiger
- Bessere Haftung: Die breitere Aufstandsfläche eines Reifens am Boden erhöht die Bodenkontaktfläche und hält das Rad besser in der Spur. Auch beim Bremsen profitiert der Radler davon: Bremskräfte werden effizienter übertragen, bei gleicher Bremskraft verringert sich der Bremsweg.
- Bessere Beschleunigung: Leichtere Reifen steigern den Beschleunigungswert. Je weniger Gewicht auf der Außenseite des Laufrads in Drehung versetzt werden muss, desto weniger Kraft benötigt man beim Anfahren.
- Pannenschutz: Engmaschige, aber leichte Kunstfasergewebe verringern die Gefahr eines Durchstichs. Je höher die tpi (thread per inch) Angabe ausfällt, umso leichtlaufender und pannensicherer sind die Pneus.
Korrekter Druck: Um all seine Vorzüge ausspielen zu können, benötigt jeder Reifen seinen idealen Druck. Die besten Ergebnisse erzielt man mit Werten möglichst nah am unteren Ende der Druck-Empfehlung. Das verrät Ihnen aber natürlich auch Ihr Fahrrad Händler vor Ort. Als Orientierung gilt, dass „Breitreifen“ ruhig mit 3,5 bis 4 bar aufgepumpt werden dürfen, sofern der Fahrer eine durchschnittliche Statur und Normalgewicht besitzt.
Welches VICTORIA Trekkingbike ist nun das Richtige für mich?
VICTORIA Trekkingräder richten sich tendenziell an den aktiven Radfahrer, der nicht auf ein gewisses Maß an Komfort verzichten möchte. Die Sitzposition ist daher bei allen Modellen eher aufrecht entspannt als sportlich gestreckt – was sich allerdings durch eine entsprechende Einstellung über die Kürzung des Gabelschafts und die Winkelverstellung des Vorbaus ändern lässt. Hier hilft der Fahrrad Händler gerne weiter und nimmt ein entsprechendes Bike-Fitting für Ihre persönlichen Bedürfnisse vor.
Bereits ab dem Modell Trekking 3.7 D kommen Trekkingbike Rahmen in double butted Bauweise (doppelt konifiziert) aus Aluminium zum Einsatz, bei denen die Rohre nur dort die vorgesehene Wandstärke haben, wo auch die größte mechanische Belastung auftritt. Weniger stark belastete Rahmenabschnitte hingegen verwenden eine geringe Wandstärke, was unter anderem entsprechende Gewichtsvorteile mitbringt.
Das Angebot an Ketten- und Nabenschaltungsmodellen ist gleich aufgeteilt, ebenso die Auswahl an Starr- und Federgabelmodellen. Auch ein Trekking Rad mit Riemenantrieb ist im Programm. Alle Schaltungen stammen von SHIMANO und haben sich millionenfach bewährt. Die Bandbreite reicht dabei von der 24-Gang Acera bis hin zur 30-Gang Deore XT Kettenschaltung. Bei den Nabenschaltungen setzen wir komplett auf 7- und 8-Gang Nexus Naben, die es je nach Modell mit oder ohne Rücktritt gibt.
Unsere Empfehlung: Nutzen Sie Ihr Trekking Rad tendenziell eher für die täglichen Fahrten des Lebens, vielleicht sogar überwiegend in der Stadt, ohne dabei sonderlich viele Höhenmeter zurückzulegen, so sollten Sie eher mit einer Nabenschaltung liebäugeln. In Kombination mit dem Riemenantrieb wie beim Trekking 5.8 D ziehen Sie alle Register in Sachen Wartungsarmut.
Nutzen Sie Ihr Trekkingbike hingegen eher in der Freizeit, gerne auch mal bei Touren, Radreisen oder längeren Strecken in topographisch anspruchsvolleren Gefilden mit längeren Steigungen, so setzen Sie eher auf ein Trekking Fahrrad mit Kettenschaltung. Übrigens: Auch Reiserad-Ansprüche können mit vielen Modellen erfüllt werden.